Neue Konzepte für Kreislaufwirtschaft mit Forschungsprojekt DigiPrime

Nachhaltigkeit – das ist nicht einfach ein topaktuelles Trendthema, sondern mittlerweile Verpflichtung für alle wirtschaftlich handelnden Akteure. Sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht. Um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich Entscheider bereits am Anfang der Produktentwicklung fragen, wie es am Ende des Produktlebenszyklus weitergehen kann und soll. Renault zum Beispiel hat sich bereits dieser Aufgabe gestellt und baut zunehmend auf konkrete Ansätze der Kreislaufwirtschaft. RE-FACTORY: THE FLINS SITE ENTERS THE CIRCLE OF THE CIRCULAR ECONOMY - Groupe Renault

Das ergibt nicht zuletzt deshalb Sinn, weil künftig der komplette Lifecycle eines Produkts zur Berechnung des ökologischen Fußabdrucks herangezogen werden muss und nicht nur der tägliche Kraftstoff-Verbrauch. Darüber hinaus macht es Sinn, den klassischen Ansatz der linearen Wertschöpfung, der von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und den Gebrauch der Produkte bis zur Verschrottung bzw. zum Recycling geht, aufzubrechen und durch ein Konzept der Circular Economy zu ersetzen. Was bedeutet das? Vereinfacht gesagt wollen Hersteller den Lebenszyklus des Produkts oder einzelner Komponenten verlängern. Das funktioniert beispielsweise dadurch, dass Produktentwickler und Produktionsmanager bei jedem einzelnen zurückgeführten Objekt entscheiden, welche Aufarbeitungsprozesse notwendig sind bzw. wie einzelne Teile weiterverwendet werden können.

Um derart interessante Ideen effizient voranzutreiben und in wirtschaftliche Prozesse einzubetten, benötigen die beteiligten Partner Geschäftsmodelle, die im End-of-Life-Prozess eine Aufbereitung aus ökologischer und ökonomischer Hinsicht erlauben. Dabei spielen hauptsächlich ökonomische Anreizsysteme und effiziente Logistikprozesse eine wichtige Rolle.

Die flexis AG ist bereits seit über einem Jahr im europäischen Forschungsprojekt DigiPrime aktiv, in dem in einem Konsortium aus 36 Partnern neue Konzepte und Services für die Kreislaufwirtschaft entwickelt werden. Dabei wird ein Industrie-übergreifender Ansatz verfolgt: Sofern Teile oder Komponenten in der Ursprungsbranche nicht mehr aufbereitet werden können, liegt der Nutzen vielleicht in einer anderen Branche, die mit dem Bestandteil durchaus wertvolle und wiederverwertbare Neuprodukte schaffen kann. Für die Produktionsplanung ist flexis damit auch ein kompetenter Ansprechpartner für die Entwicklung und Steuerung von Wertschöpfungs- und Logistikprozessen in der Kreislaufwirtschaft.